Hagelschaden am Haus – Was Sie jetzt wissen müssen

Ein Hagelschaden am Haus kann schnell teuer werden: beschädigte Dachziegel, gebrochene Dachfenster, undichte Stellen, Feuchtigkeit im Gebäude oder defekte Photovoltaikmodule. In dieser Situation ist es wichtig, strukturiert und richtig vorzugehen.

Auf dieser Seite erfahren Sie welche Schäden typisch sind, wie Sie die Kosten einschätzen und welche Schritte jetzt wichtig sind, um Ihr Zuhause zu schützen.

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Welche Schäden entstehen bei einem Hagelschaden am Haus?

Hagel kann an Wohngebäuden erhebliche Schäden verursachen. Besonders betroffen sind:

Häufige Schäden:

Gebrochene oder verrutschte Dachziegel
Risse in Dachfenstern, Lichtkuppeln oder Oberlichtern
Beschädigte Rollläden oder Fensterrahmen
Durchfeuchtung im Innenraum
Beschädigte Holz- oder Putzfassaden
Defekte Photovoltaik- oder Solarmodule

💡

Wichtig:

Selbst kleine Risse oder verrutschte Ziegel können zu späteren Feuchtigkeitsschäden führen – diese werden meist nur übernommen, wenn der ursprüngliche Hagelschaden korrekt dokumentiert und gemeldet wurde.

Was müssen Sie unmittelbar nach dem Hagel tun?

Damit die Versicherung den Schaden vollständig trägt:

01

Gefahr minimieren

Sichern Sie gefährliche Bereiche: lose Ziegel, eingefallene Dachbereiche, scharfe Glassplitter.
02

Keine vorschnellen Reparaturen

Reparaturen ohne Freigabe führen oft zu Leistungskürzungen.
Mehr dazu: Schadenminderungspflicht
03
Schaden dokumentieren
- Fotos von außen und innen
- Nahaufnahmen der beschädigten Stellen
- Dokumentation von Wassereintritt
- Datum, Uhrzeit, Ort
04

Photovoltaik prüfen lassen

Viele Versicherungen verlangen ein elektrisches Prüfprotokoll.
05

Versicherung melden – zügig

Nutzen Sie den Leitfaden:
👉 Schaden melden – Leitfaden

Welche Versicherung zahlt bei Hagelschäden am Haus?

Ob Sie die Kosten selbst tragen oder Ihre Versicherung greift, hängt von Ihrem Vertrag ab:

🏠

Wohngebäudeversicherung

Ihre wichtigste Absicherung. Sie übernimmt:

beschädigte Dachziegel
kaputte Fassadenbereiche
Risse in Dachflächenfenstern
Wasserschäden durch eindringende Feuchtigkeit
zerstörte Schornsteinelemente
defekte Rollläden und Außenbauteile

💡 Wichtig: Feuchtigkeitsschäden werden häufig nur bezahlt, wenn sie Folge des Hagelschadens sind und Sie diesen sofort gemeldet haben.

🛋️

Hausratversicherung

Zuständig für:

beschädigte Möbel
Teppiche
Elektrogeräte
Gegenstände im Haus, die durch Wassereintritt beschädigt wurden

⚡

Photovoltaikversicherung / Zusatzdeckung

Nicht jede Photovoltaikanlage ist automatisch versichert.

Zusatzbausteine decken:

Glasbruch
Zellschäden
Ertragsausfälle

Wie hoch sind die Kosten für Reparaturen am Haus?

Die Kosten hängen stark von der Dachart, dem Material und dem Schadenumfang ab.

Typische Preisbereiche:

Austausch einzelner Dachziegel

150–400 €

Reparatur größerer Dachflächen

800–4.000 €

Austausch beschädigter Dachfenster

450–1.200 €

Reparatur von Rollläden

150–500 €

Photovoltaik-Panel ersetzen

pro Modul

250–700 €

Wasserschaden innen

1.500–6.000 €

💡

Hinweis:

Eine fiktive Abrechnung kann zu Abzügen führen.

👉 Mehr zu fiktiver Abrechnung

Häufige Fehler bei Hagelschäden am Haus

❌

Dach abdichten, bevor der Gutachter kommt

→ Leistungskürzungen wegen „nicht nachvollziehbarer Ursache".

❌

Keine Fotos vom ursprünglichen Schaden

→ Versicherungen argumentieren oft mit „Vorschaden".

❌

Nässe nicht sofort melden

→ Folgefeuchtigkeit wird oft nicht bezahlt.

❌

Nur das Erstgutachten akzeptieren

→ Häufig werden verdeckte Schäden an Unterspannbahnen übersehen.

So wurde bei Herrn B. defekte Dachziegel übersehen – 2.400 € Nachzahlung

Nach einem Hagelsturm ließ Herr B. sein Dach reparieren.

Die Versicherung schätzte den Schaden auf 1.800 €.

Ein Zweitgutachten zeigte jedoch:

23 statt 9 beschädigte Ziegel
Riss in einer Unterspannbahn
beginnender Feuchtigkeitsschaden

→ Ergebnis: Nachzahlung von 2.400 €

❌

Photovoltaik nicht prüfen lassen

→ Viele Schäden sind nicht sichtbar, sondern elektrisch.

So wurde bei Frau R. die defekte Photovoltaik erst spät entdeckt

Frau R. meldete den Hagelschaden korrekt – aber erst zwei Wochen später wurde ein elektrischer Defekt an einem Modul sichtbar.

Die Versicherung lehnte ab, da keine unmittelbare Meldung vorlag.

→ Ergebnis: Schaden von 1.100 € selbst getragen

Ihre nächsten Schritte

Schäden sichtbar und unsichtbar prüfen
Umfangreiche Dokumentation anfertigen
Schaden zeitnah melden
Freigabe des Versicherers abwarten
Zweitgutachten in Erwägung ziehen
Reparatur beauftragen

💡

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie vorgehen sollen:

👉 Jetzt eigenen Fall schildern

FAQ: Häufige Fragen zu Hagelschäden am Haus

Übernimmt die Wohngebäudeversicherung Hagelschäden?: Ja, die Wohngebäudeversicherung übernimmt in der Regel alle Hagelschäden am Haus, einschließlich beschädigter Dachziegel, Fassaden, Fenster und Wasserschäden durch eindringende Feuchtigkeit. Wichtig ist, den Schaden sofort zu melden und zu dokumentieren.
Muss ich den Hagelschaden sofort melden?: Ja, Sie sollten den Schaden unverzüglich melden. Eine verspätete Meldung kann zu Kürzungen führen, besonders bei Folgefeuchtigkeitsschäden. Nutzen Sie unseren Leitfaden zur Schadenmeldung. Weiter zum Schadenmelde-Leitfaden
Darf ich vor der Meldung schon reparieren lassen?: Nein, Sie sollten keine Reparaturen vor der Freigabe durch die Versicherung durchführen lassen. Dies kann als Verletzung der Schadenminderungspflicht gewertet werden und zu Leistungskürzungen führen.
Was ist mit meiner Photovoltaikanlage?: Nicht jede Photovoltaikanlage ist automatisch versichert. Viele Versicherungen verlangen ein elektrisches Prüfprotokoll. Lassen Sie Ihre Anlage nach einem Hagelsturm unbedingt prüfen, auch wenn keine sichtbaren Schäden vorhanden sind.

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