Haftungsquote nach Verkehrsunfall: Was sie bedeutet – und wo versteckte Risiken lauern
Nach einem Verkehrsunfall geht es nicht nur um den Schaden selbst, sondern auch um die Frage: Wer haftet in welchem Umfang?
Die Haftungsquote legt fest, in welchem prozentualen Verhältnis die Unfallbeteiligten für Schäden aufkommen müssen. Sie kann über tausende Euro entscheiden – und hängt oft von Details ab, die Laien nicht kennen.
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Was ist eine Haftungsquote?
Die Haftungsquote beschreibt den prozentualen Anteil, den jeder Beteiligte nach einem Unfall am entstandenen Schaden tragen muss.
Sie basiert auf den Unfallumständen, Verkehrsregeln, Zeugenaussagen, Gutachten und ggf. der Rechtsprechung zu ähnlichen Fällen.
Beispiel:
Haftungsquote 80/20 → Fahrer A trägt 80 % der Kosten, Fahrer B 20 %.
Wie wird sie ermittelt?
Die Berechnung erfolgt durch die Versicherungen oder vor Gericht anhand von:
- Schuldanteilen (Verstöße gegen StVO, Fahrlässigkeit)
- Betriebsgefahr (Grundrisiko beim Führen eines Fahrzeugs)
- Besonderen Pflichten (z. B. doppelte Rückschaupflicht, Vorfahrtsregeln)
- Beweislage (Gutachten, Fotos, Zeugen, Dashcam)
💡 Tipp: Ohne vollständige Beweissicherung kann Ihre Quote schlechter ausfallen, selbst wenn Sie kaum Schuld tragen.
Die Rolle der Betriebsgefahr
Auch wenn Sie keine Schuld am Unfall tragen, kann die sogenannte Betriebsgefahr (das grundsätzliche Gefahrenpotenzial eines Fahrzeugs im Straßenverkehr) dazu führen, dass Sie teilweise mithaften.
Bei Kfz liegt diese meist bei 20 %, kann aber je nach Situation höher oder niedriger ausfallen.
Typische Szenarien & Quoten
| Unfallart | Übliche Haftungsquote* |
|---|---|
| Auffahrunfall | 100/0 oder 80/20 |
| Parkplatzunfall | 50/50 oder 70/30 |
| Kettenunfall | stark einzelfallabhängig |
| Begegnungsunfall Radfahrer | 50/50 |
*Angaben dienen der Orientierung – tatsächliche Quoten können abweichen.
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Kostenlose Expertenfrage stellenGefahrenquellen, die Ihre Quote verschlechtern können
Viele Unfallbeteiligte unterschätzen, wie leicht sich die eigene Haftungsquote verschlechtert:
- Unvollständige Unfallaufnahme (fehlende Fotos, keine Zeugenangaben)
- Verstöße gegen spezielle Pflichten wie doppelte Rückschaupflicht
- Teilgeständnisse gegenüber Polizei oder Versicherung
- Fehlende Feststellungsklage, wenn die Quote strittig ist
- Schäden aus Betriebsgefahr selbst ohne eigenes Fehlverhalten
💡 Diese Risiken gelten nicht nur für die Haftungsquote – auch bei fiktiver Abrechnung oder Obliegenheitsverletzung können ähnliche Fallstricke bestehen.
Mitschuld am Unfall: Wie stark steigt Ihr Versicherungsbeitrag?
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Kostenlose Expertenfrage stellenFAQ: Häufige Fragen zur Haftungsquote
- Was bedeutet „Haftungsquote 80/20"?
- Sie tragen 80 % der Kosten, der Unfallgegner 20 %.
- Kann die Haftungsquote geändert werden?
- Ja, bei neuer Beweislage oder nach Gerichtsverfahren.
- Was ist eine Feststellungsklage bei Haftungsquote?
- Ein gerichtliches Verfahren, um die Haftungsverteilung verbindlich festzulegen.
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