Ratgeber / Fahrerflucht

Fahrerflucht: Wann ist der Führerschein weg?

Einmal kurz nicht nachgedacht oder Stress gehabt, den Unfallort verlassen und schon steht viel auf dem Spiel: Bei Fahrerflucht drohen nicht nur Geldstrafe oder Punkte in Flensburg – sondern auch der Verlust Ihrer Fahrerlaubnis.

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Wann kommt es zum Führerscheinentzug?

Ein Entzug der Fahrerlaubnis erfolgt nicht automatisch bei jeder Unfallflucht, aber:

  • Bereits ab einem Schaden von rund 1.300 Euro ist ein Entzug der Fahrerlaubnis sehr wahrscheinlich
  • Bei Personenschaden oder offensichtlichem Fluchtverhalten sogar zwingend
  • Auch Wiederholungstäter müssen mit härteren Maßnahmen rechnen

Die Führerscheinstelle prüft im Einzelfall, ob Sie als geeignet gelten, weiter ein Fahrzeug zu führen. Ist das nicht der Fall, wird die Fahrerlaubnis entzogen.

👉 Welche Rolle die psychologische Eignung spielt, lesen Sie hier: MPU bei Fahrerflucht

Beispiel: Eine Autofahrerin touchiert beim Ausparken ein fremdes Fahrzeug und entfernt sich vom Unfallort. Ein Passant notiert das Kennzeichen. Der Schaden beträgt rund 2.000 Euro. Ergebnis: Strafbefehl, sechs Monate Entzug der Fahrerlaubnis, Auflage zur MPU.

Was bedeutet Führerscheinentzug genau?

Wichtig: Beim Entzug der Fahrerlaubnis verlieren Sie nicht nur das Dokument, sondern auch das Recht, ein Fahrzeug zu führen. Erst nach Ablauf der Sperrfrist müssen Sie den Führerschein neu beantragen.

Das ist etwas anderes als ein Fahrverbot, das zeitlich begrenzt und automatisch endet.

Beispiel:

  • Fahrerflucht mit hohem Blechschaden (ca. 2.000 Euro)
  • Entzug der Fahrerlaubnis für 6 Monate
  • Nach Frist: Antrag auf Neuerteilung + ggf. MPU
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Wie lange dauert die Sperrfrist?

Die Sperrfrist legt fest, wie lange Sie keinen neuen Führerschein beantragen dürfen.

Typische Dauer: 6 bis 12 Monate, je nach Schwere des Falls.

Faktoren, die die Frist verlängern können:

  • Uneinsichtigkeit oder fehlende Reue
  • Wiederholungstäter
  • Zusätzliche Straftatbestände (z. B. Alkohol am Steuer)

Sie können einen Antrag auf Verkürzung der Sperrfrist stellen – z. B. wenn Sie nachweisen, dass Sie an einem Aufbauseminar teilgenommen haben oder sich verkehrspsychologisch beraten ließen.

Was passiert nach der Sperrfrist?

Nach Ablauf der Sperrfrist müssen Sie den Führerschein neu beantragen. Dafür benötigen Sie:

  • Antrag bei der Führerscheinstelle
  • Eignungsnachweis (ggf. ärztliches oder psychologisches Gutachten)
  • Nachweis der Teilnahme an erforderlichen Schulungen oder MPU

Ohne positives Gutachten oder ausreichende Nachweise bleibt die Fahrerlaubnis verwehrt.

Beispiel: Ein junger Mann verliert seine Fahrerlaubnis nach Fahrerflucht mit Alkoholbeteiligung. Nach Ablauf der 12-monatigen Sperrfrist absolviert er erfolgreich eine MPU und erhält seine Fahrerlaubnis zurück.

Welche Rolle spielt die MPU beim Führerscheinentzug?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird oft angeordnet, wenn:

  • Die Fahrerflucht besonders schwerwiegend war
  • Zweifel an Ihrer charakterlichen Eignung bestehen
  • Sie bereits in der Vergangenheit auffällig waren

Mehr zur Prüfung und Vorbereitung lesen Sie hier: MPU bei Fahrerflucht

👉 Oder wenn Sie sich unschuldig fühlen: Zu Unrecht der Fahrerflucht beschuldigt?

Ihre persönliche Frage zum Führerscheinverlust

Ein Führerscheinverlust ist für viele Betroffene eine große Belastung – finanziell, beruflich und privat. Oft stellen sich Fragen zu Dauer, Sperrfrist, Neuerteilung oder den nächsten Schritten.

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FAQs zu Führerschein weg bei Fahrerflucht

Wird mein Führerschein direkt entzogen?
Nein, nicht automatisch – aber bei Schäden über ca. 1.300 € oder Personenschäden fast immer.
Wie lange dauert die Sperrfrist normalerweise?
Zwischen 6 und 12 Monaten, je nach Schwere des Falls.
Worin liegt der Unterschied zwischen Fahrverbot und Entzug?
Ein Fahrverbot ist zeitlich befristet, die Fahrerlaubnis bleibt erhalten. Beim Entzug muss sie neu beantragt werden.
Kann ich die Sperre verkürzen lassen?
Ja, durch verkehrspsychologische Beratung oder freiwillige Maßnahmen.
Was brauche ich für die Neuerteilung des Führerscheins?
Einen Antrag bei der Führerscheinstelle, oft ein MPU-Gutachten und ggf. weitere Nachweise.

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