Anzeige wegen Fahrerflucht: Was Sie jetzt wissen müssen
Ob berechtigt oder zu Unrecht – eine Anzeige wegen Fahrerflucht ist ein Problem. Wer sich vom Unfallort entfernt, ohne seine Personalien zu hinterlassen oder die Polizei zu informieren, macht sich möglicherweise strafbar.

Alle Artikel zum Thema Fahrerflucht
Wann wird Fahrerflucht angezeigt?
Eine Anzeige wegen Fahrerflucht kann auf verschiedene Arten entstehen:
- Eine betroffene Person meldet den Vorfall der Polizei
- Ein Zeuge notiert ein Kennzeichen und gibt es weiter
- Videoaufnahmen (Dashcam, Überwachung) liefern Hinweise
- Der Schaden wird später entdeckt und nachgemeldet
Beispiel aus der Praxis
Ein Fahrzeug wird auf einem Supermarktparkplatz beschädigt, der Verursacher fährt weiter. Die Geschäftsleitung wertet die Kamerabilder aus und meldet den Vorfall.
Welche Strafe droht bei Fahrerflucht?
Die Konsequenzen richten sich nach dem Ausmaß des Schadens und der Frage, ob Personen verletzt wurden.
- Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahre
- 2 bis 3 Punkte in Flensburg
- Führerscheinentzug oder Fahrverbot
- Anordnung einer MPU
Weiterführende Informationen
Details zum Führerscheinverlust finden Sie hier: Führerschein weg nach Fahrerflucht
Wie sollten Sie reagieren, wenn Sie angezeigt wurden?
- 01
Keine Aussagen machen
Bevor Sie juristischen Beistand haben, sollten Sie keine Aussagen machen.
- 02
Anwalt kontaktieren
Idealerweise mit Schwerpunkt Verkehrsrecht.
- 03
Beweise sichern
Dashcam-Aufnahmen, Fotos vom Fahrzeug, Tankbelege, Zeugen.
- 04
Fristen beachten
Ein Strafverfahren kann sehr schnell anlaufen.
Beispiel
Sie erhalten Post von der Polizei mit dem Hinweis, dass ein Verfahren gegen Sie läuft. Jetzt ist schnelle, aber durchdachte Reaktion wichtig.
Anzeige erstatten: Was tun, wenn Sie betroffen sind?
Wenn Sie selbst Opfer von Fahrerflucht sind:
- Polizei sofort informieren
- Fotos vom Schaden und der Umgebung machen
- Zeugen ansprechen und notieren
- Videoaufzeichnungen sichern (z. B. von Nachbarn, Geschäften)
- Kontakt zur eigenen Anlaufstelle aufnehmen (z. B. Vermittlungsstelle, Schadenhilfe)
Zwischentipp
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Risiko-Check startenAnzeige bei Fahrerflucht zurückziehen
Viele stellen sich die Frage: Kann ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht zurücknehmen? Die Antwort lautet: teilweise.
- Eine Anzeige kann zwar zurückgezogen werden – insbesondere bei Bagatellschäden oder nach persönlicher Einigung.
- Die Polizei leitet jedoch häufig trotzdem ein Verfahren ein, da Fahrerflucht ein sogenanntes Offizialdelikt ist.
- Das bedeutet: Die Behörden müssen ermitteln, sobald sie Kenntnis von einem möglichen Verstoß haben – unabhängig davon, ob der Anzeigende seine Aussage zurückzieht.
Beispiel
Sie haben eine Anzeige gestellt, bereuen diese jedoch nach einem klärenden Gespräch. Der Rückzug Ihrer Aussage kann das Verfahren mildern – aber nicht automatisch stoppen.
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich rechtlich beraten, bevor Sie aktiv werden. Auch für Beschuldigte gilt: Aussagen zurückzuziehen kann riskant sein, wenn es widersprüchlich wirkt.
Führungszeugnis: Steht Fahrerflucht drin?
Ob ein Eintrag erfolgt, hängt davon ab, wie das Verfahren ausgeht:
Kein Eintrag bei Verfahrenseinstellung
Wird das Verfahren eingestellt, z. B. nach § 153 StPO (Geringfügigkeit) oder § 170 Abs. 2 StPO (kein Tatverdacht), erfolgt kein Eintrag ins Führungszeugnis.
Eintrag bei Verurteilung
Kommt es zu einer Verurteilung mit einer Geldstrafe von über 90 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe, erscheint die Tat im polizeilichen Führungszeugnis.
Das ist besonders relevant für Berufskraftfahrer, Beamte oder Personen mit sicherheitsrelevanten Tätigkeiten.
Hinweis
Wenn Sie betroffen sind, kann anwaltlicher Beistand helfen, negative Konsequenzen zu vermeiden.
Was tun bei falscher Beschuldigung?
Nicht jede Anzeige ist berechtigt. Es kommt vor, dass Nummernschilder falsch erkannt werden oder Aussagen widersprüchlich sind.
- Beweise gegen die Beschuldigung sichern
- Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung prüfen
- Ruhe bewahren: Nur ein Gericht entscheidet über Schuld
Brauche ich einen Anwalt bei Fahrerflucht?
Wer wegen Fahrerflucht angezeigt wurde oder sich selbst anzeigen möchte, sollte keine Alleingänge wagen. Bereits ein einziges falsches Wort kann juristische Folgen haben.
Ein spezialisierter Anwalt für Verkehrsrecht hilft Ihnen:
- bei der Einordnung der Vorwürfe
- beim Kontakt mit Polizei oder Staatsanwaltschaft
- bei der Bewertung Ihrer Aussagepflicht
- beim Schutz vor unnötigen Verfahren
Auch für Geschädigte kann anwaltliche Unterstützung sinnvoll sein, etwa bei zivilrechtlichen Schadenersatzfragen.
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FAQs zu Anzeige wegen Fahrerflucht
- Was tun, wenn ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht erhalte?
- Keine Aussagen ohne Anwalt. Beweise sichern, Ruhe bewahren und Fristen einhalten.
- Kann ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht zurückziehen?
- Teilweise. Die Polizei muss trotzdem ermitteln, da es sich um ein Offizialdelikt handelt.
- Welche Strafe droht bei einer solchen Anzeige?
- Je nach Schaden: Geldstrafe, Punkte, Fahrverbot, Führerscheinentzug, MPU.
- Welche Beweise sollte ich möglichst früh sichern?
- Fotos, Dashcam, Standortdaten, Quittungen und Zeugenangaben.
- Wer hilft mir weiter – brauche ich einen Anwalt?
- Unbedingt – idealerweise mit Schwerpunkt Verkehrsrecht.

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