Wildunfall: Was tun, wer zahlt & welche Nachweise entscheidend sind
Ein Wildunfall trifft viele Verkehrsteilnehmer unvorbereitet. Neben dem ersten Schreck bleibt häufig Unsicherheit: Muss ich die Polizei rufen? Ist der Schaden versichert? Welche Nachweise brauche ich?
Damit Sie in dieser Situation keine Fehler machen, die später zu Kürzungen oder einer Ablehnung führen könnten, finden Sie hier eine klare, verständliche Anleitung für Ihr weiteres Vorgehen.
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Was passiert bei einem Wildunfall?
Bei einem Wildunfall kollidieren Sie mit einem Wildtier – meist Reh, Hirsch, Wildschwein oder Hase. Die Schäden reichen von kleinen Verformungen bis zu erheblichen Zerstörungen im Frontbereich.
Wildunfälle passieren besonders häufig in der Dämmerung, auf Landstraßen und im Herbst. Je nach Fahrzeuggeschwindigkeit sind solche Zusammenstöße kaum vermeidbar.
Hinweis
Versicherungen prüfen genau, ob tatsächlich ein Wildtier beteiligt war. Daher ist die spätere Beweisführung entscheidend.
Richtige Schritte direkt nach dem Unfall
Damit die Regulierung problemlos verläuft, sollten Sie strukturiert vorgehen.
1. Unfallstelle sichern
- Warnblinker einschalten
- Warnweste anziehen
- Warndreieck aufstellen
2. Polizei informieren
Auch wenn das Tier geflüchtet ist. Nur so erhalten Sie eine Wildschadenbescheinigung.
3. Spuren sichern
- Fotos der Unfallstelle
- Fahrzeugschäden
- Haarreste oder Materialabrieb
4. Tier nicht berühren
Wildtiere können verletzt oder aggressiv sein. Zudem vermeiden Sie damit jeden Verdacht auf Wilderei.
Nachweispflicht gegenüber der Versicherung
Damit der Schaden reguliert wird, müssen Sie nachweisen, dass tatsächlich ein Wildtier beteiligt war. Ohne ausreichenden Nachweis wird oft abgelehnt oder gekürzt.
Die wichtigsten Nachweise:
- Wildschadenbescheinigung von Polizei oder Jagdpächter
- Fotodokumentation der Unfallstelle
- Fotos des Fahrzeugs inklusive Spuren
- genaue Angabe von Ort und Zeit
- Bestätigung, dass die Polizei informiert wurde
Hinweis
Bei Ausweichmanövern ohne direkten Zusammenstoß ist die Dokumentation noch wichtiger. Ohne Beleg, dass ein Tier ursächlich war, gilt der Schaden sonst häufig als gewöhnlicher selbst verursachter Unfall.
Unsicher, ob Ihre Nachweise ausreichen?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Dokumentation vollständig ist oder wie Sie den Schaden am besten melden, können Sie Ihren Fall direkt an uns senden.
Wir geben Ihnen eine individuelle Einschätzung, klar verständlich und innerhalb von 24 Stunden.
Jetzt Fall schildernHäufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
Einige typische Versäumnisse führen immer wieder zu Problemen:
- Polizei nicht informiert
- fehlende Fotodokumentation
- Schaden zu spät gemeldet
- Tier am Unfallort bewegt
- widersprüchliche Angaben bei der Meldung
Besonders die verspätete Meldung führt häufig zu Leistungskürzungen. Mehr dazu finden Sie unter:
Wer zahlt bei einem Wildunfall?
Teilkasko
Übernimmt Schäden durch Zusammenstöße mit Haarwild – ohne Rückstufung.
Vollkasko
Kommt zusätzlich für Ausweichmanöver oder unklare Situationen auf – hier allerdings mit möglicher Rückstufung der SF-Klasse.
Haftpflicht
Nicht zuständig, da es sich um einen Eigenschaden handelt.
Auswirkungen auf Ihre SF-Klasse
Viele Fahrzeughalter unterschätzen die langfristigen Auswirkungen einer Vollkaskomeldung.
| Situation | Beitrag |
|---|---|
| SF-Klasse vorher | SF 12 |
| Jahresbeitrag vorher | ca. 680 € |
| Rückstufung auf | SF 6 |
| Neuer Beitrag | ca. 990 € |
| Mehrkosten über 3 Jahre | ca. 930 € |
Diese Folgekosten kommen zusätzlich zum eigentlichen Schaden hinzu.
Tipp
Nutzen Sie den SF-Klassen-Rechner, um zu entscheiden, ob eine Reparatur aus eigener Tasche sinnvoller sein kann.
Ihre nächsten Schritte
- Unfallstelle sichern
- Polizei rufen
- Fotos machen und Spuren festhalten
- Wildschadenbescheinigung einholen
- Schaden bei der Versicherung melden
- SF-Klassen-Kosten prüfen
- eigenen Fall schildern, wenn Sie unsicher sind
Sie möchten wissen, wie Sie in Ihrem individuellen Schadensfall am besten vorgehen sollten?
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