Grob fahrlässige Obliegenheitsverletzung: Was sie bedeutet – und wann sie richtig teuer wird
Wenn Versicherungen nach einem Schadenfall nicht zahlen wollen, kann der Vorwurf lauten: „Obliegenheitsverletzung – grob fahrlässig." Doch was steckt dahinter? Und wie lässt sich das vermeiden?

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Was bedeutet „grob fahrlässig"?
Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn Sie eine Obliegenheit außer Acht lassen, obwohl es jedem einleuchten müsste, dass das riskant ist.
Wörtlich gesagt:
Sie handeln „nicht wie ein verständiger Durchschnittsmensch", sondern ignorieren klar erkennbare Risiken oder Pflichten.
Beispiel aus der Praxis:
Nach einem Wasserschaden wischen Sie einfach auf und melden nichts – obwohl der Putz von der Wand fällt. Das ist nicht mehr leichtsinnig, sondern grob fahrlässig.
Unterschied: einfache vs. grobe Fahrlässigkeit
Verhalten | Bewertung | Folge |
---|---|---|
Schaden zu spät gemeldet | einfach fahrlässig | Teilweise Kürzung möglich |
Schaden gar nicht gemeldet | grob fahrlässig | Leistung kann vollständig entfallen |
Polizei nach Unfall nicht gerufen | grob fahrlässig | Kein Versicherungsschutz bei Fahrerflucht-Verdacht |
Falsche Angaben gemacht | grob fahrlässig oder arglistig | Vertragskündigung + Rückzahlung |
Wichtiger Hinweis:
💡 Wichtig: Versicherungen müssen nachweisen, dass grobe Fahrlässigkeit vorliegt – dennoch versuchen viele, die volle Leistung zu verweigern.
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Jetzt Risiko-Check startenTypische Beispiele für grob fahrlässige Obliegenheitsverletzung
📍 Kfz-Schaden:
Sie haben einen Unfall mit Blechschaden, es gibt keine Zeugen – aber Sie fahren weiter, ohne Polizei oder Versicherung zu informieren.
→ Die Kfz-Versicherung kann die Leistung komplett verweigern.
📍 Einbruch in der Wohnung:
Statt die Polizei zu rufen, beseitigen Sie Spuren und beauftragen selbst Handwerker.
→ Die Hausratversicherung zahlt oft nur teilweise oder gar nicht.
📍 Wasserschaden in Mietwohnung:
Sie ignorieren den Schaden mehrere Tage, obwohl klar ist, dass er sich ausbreitet.
→ Die Gebäudeversicherung übernimmt unter Umständen nur die Grundkosten.
📍 Verschweigen von Vorschäden:
Beim Antrag auf Versicherung verschweigen Sie, dass es schon einmal gebrannt hat.
→ Im Schadenfall droht sogar die Kündigung des Vertrags.
Welche Folgen drohen bei grober Fahrlässigkeit?
Grobe Obliegenheitsverletzungen können dazu führen, dass:
- die Leistung gekürzt oder ganz verweigert wird
- bereits gezahlte Beträge zurückgefordert werden
- der Versicherungsvertrag außerordentlich gekündigt wird
- im schlimmsten Fall: Strafanzeige wegen Betrugs gestellt wird
🔍 Viele wissen nicht, dass Versicherer in diesen Fällen nicht mehr zur Zahlung verpflichtet sind – selbst wenn der Schaden unverschuldet passiert ist.
Wie wird grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen?
Versicherer müssen darlegen, dass Sie Ihre Obliegenheit in erheblichem Maß verletzt haben. Sie können z. B.:
- auf Zeitstempel, Fotos oder E-Mail-Verläufe verweisen
- Aussagen von Zeugen oder Polizei nutzen
- Vertragsklauseln zitieren, die klar warnen
Problematisch: Unwissenheit schützt nicht. Wenn die Pflicht z. B. in Ihren Bedingungen steht, wird davon ausgegangen, dass Sie sie kennen.
So vermeiden Sie grob fahrlässige Fehler
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Ob Sie bei einem Wasserschaden, Einbruch oder Kfz-Unfall alles richtig machen, entscheidet oft über Tausende Euro.
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